MoneyLetter April 2023

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Aktuell steht der frühere Firmenchef der Wirecard AG, Markus Braun, als Hauptangeklagter vor Gericht.

Rund 20 Milliarden Euro haben Anleger mit Wirecard-Aktien verloren. Darunter auch viele Kleinanleger, die nun mit Sammelklagen versuchen, zumindest einen Teil ihrer Ersparnisse zu retten. Auch die Schauspielerin Regina Stötzel gehört zu diesem Anlegerkreis. In einem Interview gibt sie an, ihre gesamte Altersvorsorge durch Wirecard verloren zu haben. In Summe fast 200.000 Euro! Die Targobank hätte ihr die Wirecard-Aktien als sicheres Investment empfohlen, obwohl sie immer wieder betonte, kein hohes Geld-Risiko eingehen zu wollen.

Vollkommen zurecht beklagt die Schauspielerin das Wirecard-Management, die Rolle der Politik und das Versagen der Aufsichtsgremien. Zumindest Teile des Top-Managements waren kriminell und der Aufsichtsrat hat augenscheinlich viel zu spät reagiert. Als die ersten kritischen Berichte über Wirecard auftauchten, wurden diese von hochrangigen Politikern wie z. B. Olaf Scholz (damals Finanzminister) als Diffamierung des deutschen Vorzeigeunternehmens abgetan. Auch die BaFin hat die tatsächliche Situation vollkommen falsch eingeschätzt und schützend die Hand über Wirecard gehalten, während Angela Merkel auf ihrer China-Tour das Unternehmen brühwarm angepriesen hat. Und dann gab es ja noch das eklatante Versagen der Wirtschaftsprüfer von EY (Ernst & Young), die Jahr für Jahr die gefälschten Wirecard-Bilanzen abgesegnet haben. So wurden über einen langen Zeitraum nicht nur Kleinanleger getäuscht, auch die vermeintlichen Profis haben bis zum bitteren Ende an Wirecard geglaubt.

Am 25.06.2020 musste Wirecard Insolvenz beantragen. Auch unsere Mandanten waren damals über ihre Fondsanteile in Wirecard investiert, jedoch in einem ganz anderen Verhältnis. Der Basisfonds „Global Core Equity Fund“ war zu dieser Zeit in 7.304 Einzelunternehmen investiert. Durch diese breite Streuung betrug der Wirecard-Anteil gerade einmal 0,021%. Ausgehend von 200.000 Euro, hätte der Verlust von Frau Stötzel somit gerade einmal 42 Euro betragen!

Auch in Zukunft wird es Fälle wie Wirecard geben und Anleger verlieren ihr Geld. Auch Frau Stötzel wird wohl Lehren aus dem Desaster ziehen, die Frage ist nur, welche?

Wie hätte sie damals wohl investiert, wenn ihr vorab diese Grafik begegnet wäre:

Hätte sie dann immer noch ihr gesamtes Vermögen auf eine „Wirecarde“ gesetzt oder lieber das „Einzelaktienrisiko“ – genau wie das „Länder- und Industrierisiko“ – ausgeschlossen? Zumal dies durch eine breite (globale) Streuung schnell und einfach möglich ist. Lediglich das „Marktrisiko“ wäre von ihr als fester Bestandteil eines Aktieninvestments zu akzeptieren gewesen. Dies wiederum lässt sich durch einen Anlagehorizont von 10 oder mehr Jahren deutlich verringern. Mit diesem Grundlagenwissen hätte Frau Stötzel ihre Altersvorsorge dem lukrativen Aktienmarkt anvertrauen können, ohne einen Totalverlust zu riskieren.

Das komplette Interview mit Frau Stötzel können Sie hier nachlesen:

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