MoneyLetter Dezember 2022

Lesezeit ca. 4 Minuten

2022, was für ein Jahr! Viele Herausforderungen, die sich in Teilen auch noch gegenseitig verstärkt haben:

  • Krieg in der Ukraine
  • Probleme bei den Lieferketten
  • Explodierende Energiepreise
  • Hohe Inflation
  • Steigende Schuldenberge

Nur, um mal einige zu nennen. Entsprechend negativ haben die globalen Börsen reagiert.

Auch der fortschreitende Klimawandel macht immer mehr Probleme. Ein Beispiel ist die zunehmende Wasserknappheit rund um den Globus. Nicht nur, dass die Trinkwasserversorgung immer mehr in Gefahr gerät, auch die Energiegewinnung bekommt zunehmend Probleme. So hat die Trockenheit in China den Wasserspiegel im Sommer in vielen Talsperren so stark reduziert, dass die Energiegewinnung aus Wasserkraft deutlich zurückging. Früher produzierte Frankreich noch genug Strom für den Export, derzeit muss es aufgrund von Problemen in den eigenen Kernkraftwerken importieren. Eines der Probleme war ebenfalls die Wasserknappheit im Sommer, denn aufgrund mangelnden Kühlwassers musste die Leistung einiger Atomkraftwerke heruntergefahren werden.

Wenn bei gleicher Nachfrage weniger Energie zur Verfügung steht, steigt der Preis, was wiederum die Inflation befeuert. Ein Teufelskreis! Obwohl die Schäden durch die Veränderungen des Weltklimas zunehmen, ist die Weltgemeinschaft bisher nicht in der Lage, die CO2-Emmissionen zu stabilisieren, geschweige denn zurück zu fahren. Aber genau darum geht es, will die Menschheit eine lebenswerte Zukunft auf diesem wunderbaren Planeten haben.

Somit geht zwangsläufig die Zeit der fossilen Energie zu Ende, auch wenn dies etliche Länder aus vor allem wirtschaftlichen Gründen (noch) nicht wahrhaben wollen.

Einen Umbau der Wirtschaft auf erneuerbare Energien gibt es nicht zum Nulltarif, ist aber aus den bereits genannten Gründen zwingend notwendig. Nicht nur in Sachen Selbsterhaltung, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht. Die immer weiter steigenden Schäden durch den Klimawandel werden die Kosten einer Umstellung auf grüne Energie bei weitem überschreiten. Damit dieser Kraftakt gelingt, muss klimaschädigendes Verhalten seitens Unternehmen und Menschen teurer werden. Das dies in der Praxis funktioniert, zeigt ausgerechnet Putin mit seinem brutalen und sinnlosen Angriffskrieg. Mit der sogenannten „Spezialoperation“ hat er etwas angestoßen, was in dieser Form sicher nicht von ihm beabsichtigt war. Rund 50% der russischen Staatseinnahmen basieren auf fossilen Energieträgern (überwiegend Gas und Öl) und Europa gehörte zu seinen besten Kunden. Durch den Krieg ist es nun vorbei mit der sprudelnden Einnahmequelle namens Europa. Im Gegenzug musste sich Europa binnen Monaten von günstiger fossiler Energie aus Russland verabschieden.

Natürlich bereitet das kurzfristig Mensch und Wirtschaft Probleme. Alternativ wird der Klimawandel dies langfristig tun und in einem viel dramatischeren Ausmaß.

Doch kommen wir nun zu den guten Nachrichten: Die durch den Krieg gestiegenen Energiepreise haben der erneuerbaren Energie einen regelrechten Schub verpasst.

Überall auf der Welt entstehen kleine und große Projekte, um das Klimaproblem in den Griff zu bekommen. Auch das Energiesparen steht auf einmal hoch im Kurs. Wenn wir alle dieses Momentum mit- und weitertragen, könnte dies den so wichtigen Wandel einleiten.

Es hat schon eine gewisse Ironie, wenn ausgerechnet ein Autokrat wie Putin diesen Wandel beschleunigt und dabei den „Rohstoff-Ast“ absägt, auf dem er sitzt.

Wie schon so oft in der Menschheitsgeschichte braucht es erst eine Krise, damit Bewegung in eine Sache kommt.

Die Wirtschaft wird sich – wie schon so oft zuvor – anpassen oder ganz neu erfinden. Auch mit Hilfe der Kapitalmärkte werden neue (nachhaltige) Industriezweige entstehen und große wie kleine Investoren an deren Erfolgen beteiligt sein.

Ab dem nächsten Jahr sind wir vom Gesetzgeber verpflichtet, im Rahmen der Kundenberatung auch über Nachhaltigkeit bei der Geldanlage aufzuklären. Gigantische Geldströme sollen in nachhaltige Investments umgeleitet werden, was die Transformation der Wirtschaft beschleunigen soll. Diese Herausforderung nehmen wir gerade hinsichtlich Aufklärung gerne an, denn nicht überall wo Nachhaltigkeit draufsteht, ist diese auch drin.

Wir freuen uns über ein Feedback!

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