MoneyLetter März 2023

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Wieder einmal scheinen Regierungen im Krisenmodus zu sein, da Banken eilig gerettet werden müssen. Parallel wird die Finanzkrise von 2008 heraufbeschworen, als die globale Finanzwelt in den vielzitierten Abgrund geschaut hat. Damals war Lehmann Brothers der Stein des Anstoßes, heute die Silicon Valley Bank.

Auch wenn (mal wieder) einige Banken in Schieflage geraten sind, war die Ursache vor 15 Jahren eine ganz andere und zudem weitaus brisanter.

Das eigentlich gefährliche an einer solchen Krisensituation ist nicht der Ausfall einzelne Banken, sondern der dann mögliche Vertrauensverlust. Der sogenannte „bank run“ bezeichnet eine Situation, bei der sämtliche Bankkunden gleichzeitig ihre Einlagen möglichst schnell (panisch) abheben wollen. Getreu dem Motto: Retten, was noch zu retten ist!

Genau dies soll laut dem Handelsblatt bei der Silicon Valley Bank passiert sein. Allein am letzten Tag vor Schließung der Bank sollen die Kunden 42 Milliarden Euro zurückgefordert haben. Das Kerngeschäft der Bank war es, Wagniskapital für die Tech-Branche zur Verfügung zu stellen. Zudem hatten viele TechInvestoren ihr Geld dort geparkt. Diese haben wohl den Niedergang der Bank mitverschuldet, indem sie einen Großteil ihres Geldes bei eben nur dieser Bank angelegt haben, um es dann quasi im Kollektiv wieder abzuziehen. Da alle Beteiligten via Social-Media gut vernetzt waren, verbreitete sich die Nachricht einer möglichen Pleite der Bank schlagartig. Und obwohl die Bank bereits an ihren Problemen durch die Zinswende arbeitete, gab es ab einem bestimmten Zeitpunkt kein Halten mehr.

Das dann kurze Zeit später auch die Credit Suisse in Schieflage geriet, hatte vom Kern her ganz andere Ursachen. Die hausgemachten Probleme bei der CS waren schon lange bekannt und in erster Linie ein Versagen des Managements. Die Schweizer Bank ist selbstverschuldet in eine prekäre Lage geraten und die kleinste Erschütterung war dann ausreichend, um das fragile Kartenhaus einstürzen zu lassen.

Die direkten Reaktionen der Zentralbanken deuten darauf hin, dass diese seit 2008 durchaus dazugelernt haben. Sie haben zum Beispiel gelernt, dass die Marktpsychologie immens wichtig ist, genauso wie ein schnelles und beherztes Eingreifen, um wieder für Stabilität zu sorgen. Nur so kann eine Kettenreaktion an den Märkten vermieden werden und Panik erst gar nicht entstehen. Daher war es wichtig, dass die US-Regierung sofort einen Rettungsschirm für die Silicon Valley Bank aufgespannt hat und die Schweizer Zentralbank bei der Credit Suisse unverzüglich Maßnahmen ergriffen hat.

Das selbst Finanzkrisen – ähnlich wie Krisen an Aktienmärkten – völlig normal sind, zeigt das folgende Video (ca. 4 Minuten) mit Professor Heri von der Universität Basel: 

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